Pressemitteilung

KEF zu DAB

Privatradios kritisieren KEF-Gebührenvorschlag

Mangelndes Verständnis für die Gattung Radio im neuen Bericht der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) erkennt Felix Kovac, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR). Die Entscheidung, für die Zukunft des digitalen Radios die Mittel zu streichen, habe konkrete Auswirkungen auch auf die Privatradios. Wer wie die KEF die Bedeutung der terrestrischen Verbreitung des Hörfunks relativiere und statt dessen auf "MP3-Player, PodCast etc" verweise, habe die Leistung der Gattung Radio nicht verstanden. "Radio ist mehr als die Endlosschleife von MP3-Dateien im Kopfhörer, Radio ist ein Tagesbegleiter, Radio schafft Vielfalt im Lokalen und Regionalen und bietet Service", betont Kovac.

Kovac verweist auf die "Mainzer Erklärung" von ARD, APR und Deutschlandradio, im Jahr 2009 das neue digitale Radio auf den Frequenzen starten zu wollen, die 2006 von der Genfer Wellenkonferenz RRC06 Deutschland zugewiesen wurden. Die KEF hat in den Augen der APR auch ihre Kompetenzen überschritten, wenn sie die von den Praktikern angestrebte verbesserte Norm DAB+ ablehnt. "Die KEF ist kein Gremium, das zu industriepolitischen Entscheidungen befugt ist", kritisiert die APR.

Schließlich verhalte sich die KEF widersprüchlich, wenn sie den von der Radiobranche vorgesehenen neuen Standard DAB+ ablehnt, weil es noch sehr wenige Endgeräte gebe. Zugleich verweise die KEF den Hörfunk auf DVB-Fernseh-Normen, die "aber für diesen Zweck erst noch zu optimieren" sind, wie die KEF selbst schreibt. "Da gibt es keine brauchbare Norm und da gibt es Endgeräte noch nicht mal auf dem Papier", hebt Kovac hervor.