Pressemitteilung

DAB-Ausschreibung

DAB: Radio-Anbieter zeigen unternehmerischen Mut

20. Februar 1999

"Die Radio-Anbieter zeigen unternehmerischen Mut", kommentiert Hans Kuchenreuther, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) die Ergebnisse der jüngsten medienrechtlichen Ausschreibungen für das digitale Radio "Digital Audio Broadcasting (DAB)". Die privaten Radiounternehmen haben trotz der offen zu Tage tretenden wirtschaftlichen Risiken weit mehr Anträge auf DAB-Lizenzen in Baden-Württemberg und Bayern abgegeben, als Übertragungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Die Landesmedienanstalten in München und Stuttgart müssen Auswahlentscheidungen treffen. "Niemand darf den Privatradios Zögerlichkeit bei der Einführung von Innovationen vorwerfen", äußert Kuchenreuther mit Blick auf zurückliegende Diskussionen.

Es kommt nach Auffassung des APR-Vorsitzenden jetzt darauf an, die Auswahlentscheidungen der Medienanstalten mit Augenmaß zu treffen, um die gewachsenen Hörfunkmärkte nicht zu gefährden. Auch müsse der Sendernetzbetrieb mit Blick auf die Wirtschaftskraft der Anbieter aufgebaut werden: "Vorgaben der Regulierungsbehörde ohne Bezug auf Kommunikationsräume des digitalen Radios schaden der weiteren Entwicklung statt sie voranzutreiben." Kuchenreuther verweist auf die Absicht der Privatradios in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, sich am DAB-Sendernetzbetrieb zu beteiligen.

"Große Erwartungen sind jetzt an die Endgeräteindustrie gerichtet — der DAB-Empfang muß in den nächsten Monaten neben UKW möglich werden und zwar in allen Preissegmenten bis hin zum Radiowecker beim Kaffeeröster." Die hohen Kosten für die Radiounternehmen erfordern einen rasch wachsenden Hörermarkt, was ein angemessenes Angebot an preisgünstigen Endgeräten voraussetzt.

Zugleich warnt Kuchenreuther davor, UKW schlechtzureden. "UKW wird mindestens die nächsten 15 Jahre das wirtschaftliche Standbein der Radiounternehmen sein und DAB auch am Leben halten, da können wir es uns nicht leisten, vorzeitig das UKW-Totenglöcklein zu läuten."

Die Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) vertritt die Interessen von — vorwiegend lokalen und regionalen— privaten Hörfunksendeunternehmen.