APR: Medienpolitik neu denken
12. Dezember 2024
Die Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) begrüsst die jüngsten Ausführungen des Bayerischen Staatsministers für Digitales, Dr. Fabian Mehring, zur Einbeziehung digitaler Plattformen und sozialer Netzwerke in die zukünftige Finanzierung privater Medienangebote.
In einer aktuellen Stunde im Bayerischen Landtag sprach sich Dr. Mehring für innovative Wege der Rundfunkfinanzierung aus, beispielsweise mittels einer Digitalsteuer, wie es diese bereits in Österreich und Frankreich gibt. Diese oder andere Maßnahmen einer finanziellen Umlage könnten helfen, die Finanzierung der regionalen Medienlandschaft zu sichern, insbesondere angesichts der Herausforderungen durch KI-generierte Angebote, die zunehmend klassische Medieninhalte ersetzen, ohne die dahinterstehende journalistische Arbeit zu honorieren.
Felix Kovac, Vorsitzender der APR, betont: Die Medienpolitik muss endlich die Auswirkungen der Plattformökonomie auf die klassischen Qualitätsmedien erkennen und diese Plattformen in die Refinanzierung einbeziehen. Wir danken dem Staatsminister, dass er dieses für die Rundfunkbranche so wichtige Thema auf die Tagesordnung setzt, um die Relevanz der journalistisch geprägten Medien auch in der digitalen Welt sicherzustellen. Die Ministerpräsidenten der Länder sollten bei der anstehenden Ministerpräsidentenkonferenz das Thema ebenfalls aufgreifen.
Der private Rundfunk in Deutschland sieht sich mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Die Digitalisierung hat die Mediennutzung grundlegend verändert, wobei digitale Plattformen und soziale Netzwerke zunehmend traditionelle Medien verdrängen. Diese Plattformen nutzen häufig Inhalte, die von etablierten Qualitätsmedien erstellt wurden, und verbreiten sie, ohne den ursprünglichen Schöpfern eine angemessene Vergütung zu zahlen. Gleichzeitig stellt der Einsatz von KI-generierten Inhalten eine Bedrohung dar, da sie klassische Medieninhalte ersetzen können. Diese Entwicklungen gefährden die wirtschaftliche Grundlage der privaten Rundfunkanbieter, da Werbeeinnahmen zunehmend an internationale Plattformen abfliessen. Daher sind neue Modelle erforderlich, um die Finanzierung zu sichern und die Medienvielfalt und -qualität in Deutschland zu bewahren
Die APR vertritt bundesweit die Interessen von 300 privaten Radio- und Fernsehsendern aus Deutschland und setzt sich insbesondere für die Förderung der Vielfalt, Qualität und der wirtschaftlichen Interessen des privaten Rundfunks ein. Damit ist die APR der mitgliederstärkste Hörfunkverband in Deutschland.
Release 12. Dezember 2024, 09:00 - HP
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