Pressemitteilung

«Mediennutzer sind mehr als nur Konsumenten»

www.zukunft-privatfunk.de

15. Oktober 2019

Konzepte wie "public value", "Must-Carry" oder die Regulierung von Benutzeroberflächen seien nicht "von gestern", im Gegenteil: Mediale Kommunikationsräume offen zu halten, Standards und Vielfalt zu sichern sei noch sie so anspruchsvoll und notwendig gewesen wie heute, schreibt Heike Raab, Staatssekretärin für Medien und Digitales in Rheinland-Pfalz, in einem Beitrag unter "www.zukunft-privatfunk.de". Unsere Medienordnung sei nicht trotz, sondern gerade wegen ihrer Spielregeln eine der vielfältigsten und qualitativ hochwertigsten in Europa, wenn nicht weltweit, urteilt Raab. Sie koordiniert in der Rundfunkkommission für das Vorsitzland Rheinland-Pfalz die Medienpolitik der Länder.

Raab bekennt sich zur dualen Rundfunkordnung: "Der besondere Wert unserer Medienordnung liegt für mich darin, dass öffentlich-rechtliche und private Anbieter gleichermaßen ihren Beitrag für die Demokratie leisten. Es gibt gerade keine ‚Aufgabenteilung’. Es geht um eine gemeinsam wahrgenommene Verantwortung für unsere Gesellschaft. Gerade auch die vielen privaten Regional- und Lokalradios leisten ‚vor Ort’ großartige Arbeit und schaffen etwas, dass heute viele Menschen immer stärker suchen: ein Gefühl von Heimat."

Raab hebt die Besonderheit der Branche hervor: "Medien sind kein beliebiges Wirtschaftsgut, Mediennutzerinnen und -nutzer sind mehr als nur ‚Konsumenten`. Es braucht deshalb heute mehr denn je ein Denken über das rein Marktwirtschaftliche hinaus. Vielfalt bedeutet dabei auch, Menschen etwas zuzumuten – ihnen Dinge zu präsentieren, die sie gerade nicht hören, nicht sehen, nicht lesen wollen. Diesen Gedanken der Vielfalt müssen Medienpolitik und Medienanbieter auch in Zukunft gemeinsam hochhalten."

Der APR-Vorsitzende Olaf Hopp dankt Staatssekretärin Raab für ihren Beitrag. Es sei richtig, gerade die lokalen und regionalen Medien als wichtiges Element für vielfältige Nachrichten und Service-Informationen zu verstehen. "Die Bürger vor Ort erkennen schnell, wenn ein Bericht aus ihrer Stadt unzutreffend ist, Fake News kann sich kein Lokalradio leisten." Für die Zukunft müssten daher die Möglichkeiten der Refinanzierung solcher Angebote durch den Gesetzgeber abgesichert werden, erinnert Hopp die Position der Interessenvertretung vorwiegend lokaler und regionaler elektronischer Medien. Die APR vertritt 290 Unternehmen.

Die Website www.zukunft-privatfunk.de wurde im Juli 2019 von der APR ins Leben gerufen. Bisher haben die Intendantin des MDR Prof. Dr. Carola Wille, die Sprecherin für Netzpolitik und Verbraucherschutz Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Tabea Rößner sowie der Geschäftsführer des Bundesverbandes Musikindustrie Dr. Florian Drücke Expertisen publiziert.

Release 15. Oktober 2019, 9:00 - OR