Absage an regionale TV-Werbung: Kramp-Karrenbauer unterstützt Position der lokal-regionalen Medien
19. März 2013
Ablehnend äußerte sich die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer zu den Plänen bundesweiter TV-Anbieter, regionale Werbeauseinanderschaltungen in Kabelnetzen vorzunehmen. Im Rahmen einer Abendveranstaltung anlässlich der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) in Berlin (am 18. März 2013) äußerte Kramp-Karrenbauer die Sorge, dass lokale und regionale Inhalteanbieter einen Rückschlag erleiden, wenn derartige Pläne durchgesetzt würden. Beispielsweise sei im Saarland der regionale Werbemarkt überschaubar und diene der Finanzierung vor Ort tätiger Medien. Ein Abzug dieser Mittel gefährde die Vielfalt.
Die vorangegangene Mitgliederversammlung der Interessenvertretung vorwiegend lokaler und regionaler Rundfunkanbieter hat sich auch mit der Regulierung von Radiowerbung befasst. Die APR wiederholt die Forderung nach einer bundeseinheitlichen Regulierung der ARD-Radiowerbung nach dem Vorbild des NDR mit einer zeitlichen Beschränkung in einem Hörfunkprogramm je Landesrundfunkanstalt. Das sei ein vernünftiger Kompromiss beim Ausgleich der Interessen der werbetreibenden Industrie nach Werbeflächen auch im ARD-Radio, der ordnungspolitischen Klarheit des Vorrangs der Beitragsfinanzierung der Anstalten sowie der Belange der privaten Anbieter. Erhebliche Auswirkungen erwartet die APR auf den Werbemärkten durch die demografische Entwicklung - die werberelevanten Zielgruppen werden kleiner, was bei dem bisherigen Abrechnungsmodell für Medialeistungen Konsequenzen nach sich ziehe. Der Rundfunkgesetzgeber sei aufgerufen, auch diese Entwicklung bei der Folgenabschätzung einer Werberegulierung einzubeziehen.
Die Mitglieder bestätigten Felix Kovac im Amt des APR-Vorsitzenden. Zum Stellvertreter wurde Boris Lochthofen gewählt. Neu in den Vorstand berufen wurde Christian Grube, der für den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden Frank Böhnke im Vorstandsamt nachfolgt. Böhnke scheidet aus Altersgründen aus, ihm wurde für seine Arbeit seit Gründung der APR im Jahr 1990 gedankt. Dem Vorstand gehören weiterhin an Stephan Bourauel, Carsten Dicks, Dr. Markus B. Rick, Willi Schreiner und Norbert Seuß. Die Vorsitzenden der Fachgruppen des Verbandes wurden wiedergewählt: Peter Beinke (Technik), Johannes Muhr (Lokal-/Regional-TV) und Peter Heinzmann (Sozialpolitik). Die Amtsperiode beträgt zwei Jahre.