Pressemitteilung

Navigator auf digitalen Endgeräten

Es gibt digitales Radio und keiner findet das Programm?

26. Februar 2007

DVB-T, Handy-TV und digitales Radio sind Verbreitungswege für digitale Angebote von Radio, TV und neuartigen "Telemedien". Statt einzelne Frequenzen für jedes Programm werden "Datenblöcke" benutzt, in die mehrere digitale Programme verpackt sind. "Da wird es einem Radioanbieter nicht helfen, seine Frequenz auf Plakate zu schreiben, damit der Hörer weiß was er einstellen muss" beschreibt Felix Kovac, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) den anstehenden Wandel. Der Zuhörer müsse in der als "Navigation" bezeichneten Bedienerführung des Empfängers leicht sein Lieblingsprogramm einstellen können, fordert die APR in einer Stellungnahme gegenüber der gemeinsamen Stelle digitaler Zugang der Landesmedienanstalten.

Jedes Digitalgerät, mit dem man Radio empfangen kann, müsse einen neutralen "Navigator" haben, "sonst besteht die Gefahr, dass gesendete Programme dem Hörer vorenthalten werden", befürchtet Kovac. Etwa die Idee, Programme nach der gemessenen Quote aufzulisten, sei sachfremd. "So hat zum Beispiel unser Verbandsmitglied Lippe Welle Hamm in seinem lokalen Markt 46 Prozent Marktanteil und müsste also in der Liste ganz oben stehen", begründet das Kovac. Wenn aber beim Navigator die auf Deutschland gerechnete Quote maßgeblich werde, verschwinde das Lokalradio auf den unteren Rängen. "Das ist etwa so, als würden Sie am Zeitungskiosk die Lokalzeitung nicht oben auslegen, sondern unter einen Stapel von Special-Interest-Titeln vergraben", vergleicht Kovac.

Die APR kritisiert zudem, dass die bisher diskutierten Vorschläge für Navigatoren fast ausschließlich aus der Sichtweise des nationalen Fernsehens beschrieben werden. Gerade wenn auf den zukünftigen Empfangsgeräten, wie beispielsweise dem Handy, Programme der Gattungen Radio und Fernsehen nebeneinander empfangen werden könnten, dürfe nicht einer Mediengattung ein Vorteil eingeräumt werden. Angesichts der Konvergenz der Medieninhalte sei ohnehin fraglich, ob nicht eine andere Sortierung den Bedürfnissen der Rezipienten eher entspreche: So könnte unter dem Hauptmenü "Lokales/Regionales" Radioprogramme, Lokal-TV und Teledienste von Zeitungsverlagen aufgeführt werden, so dass der Nutzer auswählen kann, ob er auf seinen Nahbereich bezogen Informationen hören, sehen oder lesen will.

Die vollständige Stellungnahme der APR finden Sie
an anderer Stelle auf dieser Website.